
Wenn wir etwas bekommen, haben wir meistens die Wahl: Wir können es nehmen oder wir können es ablehnen. Wir können es als selbstverständlich nehmen, oder wir können es bewusst und dankbar annehmen.
Unsere Haltung macht dabei den entscheidenden Unterschied.
Viele von uns kennen das: Wenn wir wirklich und wahrhaftig für etwas dankbar sind, geht der Dank in ein Gefühl über. Dieses Gefühl lässt uns inne halten. Es macht uns „weit“ und lässt uns staunen. Bewusst verweilt dieses tiefe Gefühl meist für kurze Augenblicke. Unbewusst jedoch, bleibt es für immer in uns abgespeichert.
Wenn wir etwas bekommen und achtsam und dankbar genommen haben, macht es uns reich in Vielerlei Hinsicht. Wir gewinnen an Erfahrung und Freude, die kontinuierlich wächst.
Es gibt so Vieles, wofür wir im Alltag dankbar sein können. Somit ist dankbar-sein auch eine Frage der Sichtweise, es ist eine Haltung und eine Art des Seins.
Der aller größte Dank gebührt unseren Eltern. Denn von ihnen haben wir das wertvollste Geschenk überhaupt erhalten: Sie haben uns unser Leben geschenkt.
Wenn wir das (an-) erkennen und unser Leben voller Dankbarkeit von unseren Eltern nehmen, ist uns die Basis für ein erfülltes und glückliches Leben gegeben.
Und das gilt, unabhängig aller äußeren Umstände.
Denn das Nehmen des Lebens ist ein demütiger Vollzug. Es ist in Einklang mit dem Schicksal der Eltern und es ist in Einklang mit unser eigenem Schicksal.
Und wenn wir Alles von unseren Eltern genommen haben was sie uns geben konnten, sind wir bereit und fähig, voll an andere weiter geben zu können.
Eine meiner eindrücklichsten Erfahrungen diesbezüglich war, dass ich mich innerlich bei meinem Papa und meiner Mama bedankt habe. Es bildete immer den Abschluss einer kurzen, täglichen Meditation. Über einen längeren Zeitraum war es ein schlicht gedachtes „Danke Mama“ und „Danke Papa“. Nach Wochen oder Monaten, das weiß ich nicht mehr, liefen mir beim Danken Tränen über die Wangen und sie wollten gar nicht mehr aufhören. Da habe ich den Dank zum ersten Mal wirklich gefühlt. Er hat den Weg von meinem Kopf in mein Herz und in jede Körperzelle gefunden.
Also für alle, denen das dankbare Nehmen der Eltern noch nicht gelungen ist: Es ist wirklich nie zu spät.
Herzliche Grüße!
Ihre Sonja Schwabe
© Sonja Schwabe